Herzenswunsch

Niklas und die Königin der Instrumente

Kirchen und Orgelmusik - das liebt Niklas über alles

In seinem Umkreis kennt er schon sämtliche Kirchen und Orgeln. Kein Orgelkonzert bleibt ihm verborgen.

Und so war schnell klar wie sein Herzenswunsch lautet: Ein Besuch im Ulmer Münster und der Besuch eines Orgelkonzerts.

Auf der Zugfahrt nach Ulm schlug Niklas Herz schon höher, als er die Bekanntschaft anderer orgelbegeisterter Menschen machte. Welch ein Start in den Tag!

In Ulm angekommen gab es zuerst eine Führung durch das Ulmer Münster. Unser Führer Herr Hartmann zog Hand in Hand mit Niklas durch das Münster und zeigte und erklärte ihm alles was er wissen wollte. Und so erfuhr er, dass im Ulmer Münster auch Wildschweine zu Hause sind. Zum Schluss überreichte Herr Hartmann Niklas einen großen alten Schlüssel, und er durfte selbständig die Valentinskapelle neben dem Münster aufschließen und hinab ging es in die Gewölbekeller. Dies ist nur ganz besonderen Gästen vorbehalten.

Doch welch eine Freude, als die große Orgel ertönte. Seit der Fertigstellung des Münsters vor über hundert Jahren erklingt dort täglich in der Mittagszeit Orgelmusik. Niklas strahlte über das ganze Gesicht. Noch höher schlug sein Herz, als er nach dem Orgelkonzert an die Orgel durfte. Hierfür musste er zuerst 85 Stufen hochsteigen, denn die Orgel befindet sich in 16 m Höhe, für den Organisten jedes Mal eine kleine sportliche Einheit. Auf der Orgelempore durfte Niklas am Spieltisch Platz nehmen und sogar einzelne Tasten drücken und Register ziehen. Und so entlockte er der Königin der Instrumente, wie die Orgel genannt wird, tiefste, höchste, laute und leise, brummende und piepsende Töne.

Zurück auf dem Münsterplatz begegnete Niklas noch Herrn Berblinger, dem Schneider von Ulm, welcher das Fliegen probiert hatte und in die Donau abgestürzt war.

Und nun sollte es nochmal ganz hoch hinausgehen. Hoch auf das Ulmer Münster, den höchsten Kirchturm der Welt. Niklas erklomm 650 Stufen, bis er in 102 m Höhe angekommen war. Auf dem Weg nach oben durfte er noch einen Blick in die Turmstube werfen und der Turmwart zeigte Niklas noch eine Kuriosität: ein altes Klo auf dem Turm des Ulmer Münsters.

Mit einem gemütlichen Spaziergang durch Ulm und an die Donau konnte der Tag ausklingen.

Die Heimfahrt rundete den Tag vollends ab, als Niklas und seine Familie wieder nette Zugbekanntschaften machten. Diesmal zwei Japanerinnen, die uns noch ein japanisches Kartenspiel beibrachten. Und schon wieder etwas kurioses: hier verliert derjenige, der den Joker hat.

Am Abend kam Niklas strahlend und rundum zufrieden, aber auch völlig erschöpft zu Hause an.

Dieser Tag mit so vielen wundervollen Begegnungen und netten Menschen wird ihm noch lange in Erinnerung bleiben. Und mit Orgelklängen im Ohr ging er an dem Abend ins Bett.

Ein herzliches Dankeschön an das Münsterbauamt und Herrn Hartmann, der Münsterkantorei und dem Organisten Herrn Gieseler sowie der Wunscherfüllerin Frau Erika Lenz für diesen wunderschönen erlebnisreichen Tag.

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